Der Fuß
Ein komplexes Zusammenspiel für unseren aufrechten Gang
Der menschliche Fuß (lateinisch pes) ist ein komplexes Gebilde, das nicht nur das Fundament unseres Körpers bildet, sondern uns auch den aufrechten Gang ermöglicht. Er besteht aus 7 Fußwurzelknochen, 5 Mittelfußknochen und 14 Zehenknochen. Diese Knochen sind durch 33 Gelenke und rund 30 Muskeln miteinander verbunden. So ergibt sich ein komplexes System mit rund 200 Einzelteilen. Das sind rund ein Viertel der Knochen im gesamten menschlichen Körper. Dazu kommen noch tausende Nervenenden an den Sohlen unserer Füße, die ständig Informationen über die Bodenbeschaffenheit, Temperatur und mehr sammeln und weiterleiten. Das ist wichtig für die Bewegungskoordination und das Gleichgewicht. Gepolstert und umhüllt wird das komplexe Konstrukt durch eine Fettschicht, die Stöße abfedert sowie die robuste und dennoch empfindliche Haut an unseren Füßen.
Die Stoßdämpfer unseres Körpers
Anatomisch ist der Fuß in drei Bereiche aufgeteilt, die Fußwurzel, den Mittelfuß und die Zehen. Der normale Fuß wird von zwei Fußgewölben getragen, dem Quer- und dem Längsgewölbe. Sie sorgen dafür, dass der Fuß optimal gestützt ist und abgefedert wird. Deshalb liegen die Fußsohlen beim normalen Fuß auch nie komplett auf. Beim Auftreten geben die Muskeln in den Fußgewölben etwas nach, dadurch kann das Fußgewölbe das Körpergewicht abfedern— fast wie bei einem Stoßdämpfer. Denn allein beim Gehen wirkt bei einem durchschnittlichen Erwachsenen das 4 bis 5-fache des Körpergewichts auf den Hinterfuß.
Übrigens: Im Kinder- und Jugendalter sind die Knochen und Bänder noch weich und formbar. Daher sind Fußfehlstellungen auch bis zu einem gewissen Alter normal und verwachsen sich in den meisten Fällen im Laufe der Zeit. Erst zwischen dem 12. und 13. Lebensjahr entwickelt der Fuß seine endgültige Form.
Auf den Fußballen lastet 40 % des Körpergewichts, die restlichen 60 % werden durch die Ferse getragen. Das ist allerdings nur der Fall, wenn man barfuß läuft oder flache Schuhe trägt. Bei Schuhen mit hohem Absatz lasten bis zu 80 % des Körpergewichts auf dem Ballen.
Unser Schuhwerk beeinflusst die Fußgesundheit
Kaum zu glauben: Nicht nur in Deutschland, sondern auch in den meisten anderen Industriestaaten leiden rund 70 % der Erwachsenen unter Fußproblemen, obwohl 98 % von ihnen mit gesunden Füßen zur Welt gekommen sind. Aber woran liegt das? Experten gehen davon aus, dass in den meisten Fällen unpassendes Schuhwerk schuld daran ist, dass sich unsere Füße im Laufe des Lebens verändern. Dabei tragen die meisten Deutschen eher zu große als zu kleine Schuhe. Bei rund 82 % stimmen die Maße der Schuhe nicht mit der tatsächlichen Schuhgröße überein. Dabei sind zu große Schuhe genauso schlecht für die Füße wie zu kleine Schuhe. Die Folge können Fußfehlstellungen sein. Aber nicht nur durch schlechtsitzendes Schuhwerk können Fehlstellungen oder Fehlbelastungen entstehen, auch Unterbelastung durch mangelnde Bewegung wirkt sich negativ auf unsere Füße aus.
Unser modernes Leben schafft immer weniger Impulse für unsere Füße
Schuld daran ist das viele Sitzen, ob zu Hause oder im Büro, hohes Körpergewicht und seltenes Barfußlaufen. Dadurch werden Muskeln, Bänder und Sehnen nicht genug beansprucht – ihre Kraft lässt nach. Doch nicht immer müssen Fußfehlstellungen auch Probleme bereiten. Dennoch ist es ratsam, bei bekannten Fußfehlstellungen oder auch präventiv orthopädische Einlagen zu tragen. Sie unterstützen bei einer normalen Druckverteilung, indem bestimmte Bereiche be- und entlastet werden.