Einlagen bei Hallux valgus
Der Hallux valgus (Ballenzeh) gehört zu einer der häufigsten Fußfehlstellungen und kann in manchen Fällen zu erheblichen Druckstellen und Schmerzen führen. Oft tritt er an beiden Füßen gleichzeitig auf und ist deutlich durch das herausstehende Großzehengrundgelenk erkennbar. Diese typische Form entsteht, da sich der Kopf des Mittelfußknochens gegen die Haut bzw. die darunterliegenden Schleimbeutel drückt. Die Haut an der betroffenen Stelle ist entsprechend oft gerötet und verdickt. Durch die Fehlstellung ändert sich auch die Zugrichtung der Sehnen und Muskeln, wodurch die Fehlstellung zusätzlich verstärkt wird – ein Teufelskreis. Unbehandelt kann ein Hallux auch zu Arthrose im entsprechenden Großzehengelenk führen, da sich der Knochen aufgrund der Fehlstellung schneller abnutzt. Dies wird auch als Hallux rigidus bezeichnet.
Zu enge Schuhe = Hallux valgus?
Die Ursache für den Hallux valgus ist nicht, wie häufig angenommen wird, zu enge Schuhe. Die Fußfehlstellung ist in vielen Fällen erblich bedingt und durch ein schwaches Bindegewebe verursacht. Meist sind innerhalb einer Familie mehrere Personen von einem Hallux betroffen. Auch andere, bereits bestehende Fußfehlstellungen können einen Hallux valgus fördern. Der falsche Schuh begünstigt oder verstärkt das Problem dann weiter. Auch hohe Absätze oder ein spitz zulaufender Vorderfußbereich kann zur Verschlimmerung des Hallux beitragen. Selbstverständlich heißen enge Schuhe nicht automatisch, dass man einen Hallux bekommen muss und Menschen, die nur weite Schuhe tragen können genauso von dem Problem betroffen sein. Frauen sind dabei deutlich häufiger betroffen als Männer. Auch das Alter beeinflusst die Häufigkeit eines Hallux valgus, so wird laut verschiedenen Schätzungen angenommen, dass jede dritte Frau über 65 Jahren von einer Verschiebung des Großzehengrundgelenks betroffen ist.
Der Winkel ist entscheidend
Der Hallux valgus wird in unterschiedliche Schweregrade unterteilt. Wie stark Sie betroffen sind, wird vor allem anhand des Winkels festgestellt, zu dem der große Zeh und der Mittelfußknochen verborgen sind. Der Arzt erkennt einen Hallux valgus aufgrund der typischen Fußform meist auf den ersten Blick. Bei der Diagnostik kann aber auch ein Röntgenbild unterstützen, vor allem um die Schwere der Verformung festzustellen. Ein Winkel von bis zu 10° gilt als normal, über 40° spricht man von einer schweren Fehlstellung. Ohne Behandlung verstärkt sich die Fehlstellung meist im Laufe der Jahre. Je nach Schwere kommen auch entsprechend verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Frage. Diese reichen von Einlagen, über spezielle Schienen bis hin zu Bandagen. Sind konservative Methoden ausgeschöpft oder die Schmerzen sehr stark, kann der Hallux auch durch einen chirurgischen Eingriff korrigiert werden.
Hallux valgus vorbeugen und behandeln
Erstes Anzeichen für einen Hallux valgus kann beispielsweise ein sogenannter Spreizfuß sein, welcher der Erkrankung vorausgeht. Bei wem bereits eine leichte Veränderung festgestellt wurde, der kann aktiv gegen eine Verschlimmerung vorbeugen. Zu den Maßnahmen zählt häufiges Barfußlaufen genauso, wie das Tragen bequemer Schuhe, die zusätzlich mit einer orthopädischen Einlage ausgestattet sind. In die Einlagen wird eine sogenannte Mittelfußpelotte eingearbeitet, also eine in der Mitte der Einlage verlaufende Wölbung. Dadurch wird der Vorderfuß entlastet und wirkt gleichzeitig einem Spreizfuß entgegen. So lässt sich das Fortschreiten der Fußfehlstellung hinauszögern. Auf dem Fragenbogen, den wir mit jeder Bestellung zusenden, können Sie angeben, ob Sie unter einem Hallux valgus leiden. Dies wird dann bei der Fertigung Ihrer Einlage berücksichtigt. Auch sogenannte sensomotorische Einlagen stärken die Fußmuskulatur und können präventiv zum Einsatz kommen. Aber auch wer bereits einen ausgeprägten Hallux hat, der ist mit individuell gefertigten Einlagen ebenfalls gut beraten. Auch spezielle Zehengymnastik kann helfen.